Hundertwasser, Friedensreich

Friedensreich Hundertwasser wurde zunächst als Maler bekannt; seine Gemälde zeichnen sich durch eine wellenförmige Pinselführung, durch kräftige, leuchtende Farben, durch die immer wiederkehrenden Spiralen und goldenen Zwiebeltürme und vor allem durch den Mangel an geraden Formen aus. Als vehementer Gegner der „geraden Linie“ setzt er diese Philosophie auch in den später von ihm konzipierten Bauwerken um; niemals hätte der Künstler ein Reihenhaus gebaut.

Die von Hundertwasser in kräftigen Farben gestalteten Cafés, Wohnhäuser, Kirchen und Bahnhöfe haben unebene Böden, schiefe Wände und ungleiche Fenster; bunte Keramiksäulen und vergoldete Zwiebeltürme lassen die Gebäude phantasievoll und lebendig erscheinen. Begrünte Dachflächen und Bäume, die zwischen den Gebäuden und teilweise sogar aus ihnen herauswachsen, sind Zeugen dafür, dass sich der Künstler zeit seines Lebens für die Einbeziehung der Natur in die Architektur einsetzte. Denn auch die Natur kennt keine geraden Linien!