
USA
* 7. Mai 1949 San Diego
Die amerikanische Künstlerin Deborah Butterfield ist vor allem für ihre Pferdedarstellungen aus gefundenen Gegenständen und natürlichen Materialien wie Holz und recyceltem Metall bekannt. Waren die ersten Tiere zunächst aus Gips, Pappmaché und Schlamm, so entdeckte sie bald Altmetall und Eisenschrott für ihre Skulpturen, was den Pferden ein industrielleres Aussehen verlieh. Außerdem formte die Künstlerin Pferde aus gesammelten Holzstücken – Äste, Wurzeln, Treibholz –, die sie zusammensetzte wie ein dreidimensionales Puzzle.
Mitte der 80er Jahre entdeckte Butterfield die Möglichkeiten, die Holzskulpturen in Bronze zu gießen, wobei die ursprüngliche Holzstruktur und die Ästhetik des verrotteten Holzes beim Gießen erstaunlich detailgetreu erhalten blieb.
Obwohl die Werke erkennbar Pferde darstellen, sind sie meist abstrahiert; die Künstlerin verzichtet auf eine anatomisch perfekte Darstellung und konzentrieren sich stattdessen auf Form und Haltung. Butterfields Pferde sind nicht idealisiert oder romantisiert, sondern oft in ruhigen, stehenden Posen – verletzlich, nachdenklich oder in sich gekehrt. Sie bilden damit einen starken Gegensatz zu den meist wütenden Schlachtrossen in der bildenden Kunst der vergangenen Jahrhunderte.